Estebrügge, St. Martin

Gehäuse von Arp Schnitger (1702), Orgel von Fa. Kemper (1958/59)

Arp Schnitger erbaute 1702 eine neue Orgel für die große Kirche in Estebrügge. Mit 34 Registern auf Hauptwerk, Brustwerk und Pedal schuf er damit eine der größten Orgeln des Alten Landes.
Diese Schnitger-Orgel soll eine der schönsten im Alten Land gewesen sein. Arp Schnitger bemerkte selbst dazu: „Das ist eine Herrliche Orgel, wie man sie in vielen Städten nicht findet“.

Die Orgel wurde 1906 abgerissen. Das Schnitgersche Werk wurde durch eine neue, pneumatische Orgel der Gebr. Rohlfing, Osnabrück ersetzt. Von der Schnitger-Orgel blieb nur das Gehäuse samt Prospektpfeifen stehen. Hinter den Prospektpfeifen wurde die neue Orgel errichtet.Die Prospektpfeifen mussten 1917 an die Heeresverwaltung abgeliefert werden, es müssen also Zinnpfeifen gewesen sein.

Bereits nach 50 Jahren erachtete man die Rohlfing-Orgel bereits als abgängig und die Fa. Kemper (Lübeck) erbaute 1958/59 eine neue Orgel in das alte Gehäuse mit einer, an die ehemalige Schnitger-Orgel angelehnten Disposition. Dieses Instrument wurde leider mit so schlechten Materialien erbaut, sodass es sich nicht lohnt, dieses Instrument sowohl technisch wie auch klanglich zu erhalten. Die Kemper-Orgel ist in einem so schlechten Zustand, dass die Gottesdienste der Gemeinde derzeit mit einem elektronischen Instrument begleitet werden.

Erste Überlegungen für den Neubau einer Orgel in dem alten Gehäuse von Schnitger wurden bereits durchgeführt.

Estebrügge - Prospekt Schnitger
Foto: Dale Carr